Nordkorea
Die Existenz Nordkoreas, wie es seit über 60 Jahren besteht, ist für seine rund 24 Millionen Einwohner eine andauernde menschliche Tragödie. Seit den 90er Jahren haben sich die Lebensumstände sogar noch weiter verschlimmert. Damals sind innerhalb weniger Jahre zwischen einer und drei Millionen Menschen an Hunger gestorben. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion brach die Wirtschaft des Landes zusammen – und damit auch das staatliche Verteilungssystem für Lebensmittel.
Der wohl am meisten schockierende Aspekt an Nordkorea ist, dass dort permanent etwa 100.000 Menschen in Arbeits- und Konzentrationslagern oftmals lebenslange Haftstrafen verbüßen müssen. Dabei wissen viele der Inhaftierten nicht einmal, aufgrund welches “Vergehens”, ob von ihnen oder einem Verwandten begangen, sie inhaftiert wurden.
Aber auch außerhalb dieser Lager ist das Leben für die allermeisten Nordkoreaner ein täglicher Überlebenskampf; Nahrungsmittel, hygienische und medizinische Versorgung oder Möglichkeiten im Winter zu heizen (es werden schon mal bis zu -25 Grad Celsius) sind für die allermeisten nur sehr schwer zu bekommen. Etwa ein Drittel der Bevölkerung leidet unter chronischer Unter- und Mangelernährung; oft begegnet man Menschen, denen man als Folge körperliche und geistige Unterentwicklung anmerkt.
Meinungs- und Pressefreiheit sind der Bevölkerung in dieser militant nationalistischen, sozialistisch orientierten Erbfolge-Diktatur praktisch nicht bekannt. Neben den staatlichen Medien gibt es keine legalen Alternativen zur Informationsbeschaffung. Nordkorea ist das einzige Land, das nicht an das weltweite Internet angeschlossen ist. Mobilfunkbenutzung steht nur Privilegierten zur Verfügung und es sind nur Inlandsgespräche möglich.